"Haltungsjournalismus" und Zitatverfälschung – ZDF verliert Prozess gegen ehemaligen FAZ-Herausgeber
Am 25. Oktober letzten Jahres hatte das ZDF in seiner Sendung Berlin direkt den früheren Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) Hugo Müller-Vogg zitiert. Dieser hatte sich unmittelbar nach Ausstrahlung der Sendung über Twitter zu Wort gemeldet und protestiert, dass seine Aussagen "durch Herausschneiden eines Halbsatzes verfälscht" worden seien. Damit seien diese in die Nähe von Antisemitismus gerückt worden.
Müller-Vogg hatte sich juristisch gegen die von ihm beklagte Verleumdung gewehrt und bekam nun vom Landgericht Hamburg in vollem Umfang recht.
Über Twitter verkündete Müller-Vogg:
"Das Urteil des LG Hamburg ist rechtskräftig: Nicole Diekmann (Anmerkung: die für den Beitrag verantwortliche Redakteurin) und das ZDF dürfen das mir unterstellte, gefälschte Zitat zum Thema Meinungsfreiheit nicht mehr verbreiten. In der Mediathek bleibt der Beitrag gesperrt."
Das Urteil des LG Hamburg ist rechtskräftig: @nicolediekmann und das @ZDF dürfen das mir unterstellte gefälschte Zitat zum Thema Meinungsfreiheit nicht mehr verbreiten. In der Mediathek bleibt dieser Beitrag von @berlindirekt gesperrt. (1/3)
— Dr. Hugo Müller-Vogg (@HugoMuellerVogg) July 14, 2021
Bereits im November 2020 hatte der ehemalige FAZ-Herausgeber eine Einstweilige Verfügung erwirkt, dass die Sendung vom 25. Oktober nicht erneut ausgestrahlt werden dürfe.
Offen bleibt für Müller-Vogg, mit welcher Motivation das ZDF oder die zuständige Redakteurin Diekmann den das Zitat verfälschenden Schnitt vorgenommen haben. Diekmann selbst äußerte sich nur am 29. Oktober 2020 via Twitter zu der Angelegenheit und argumentierte: "Der Schnitt ist doch für alle sichtbar." Aus diesem Grund äußere sie sich nicht weiter dazu.
Und genau deswegen äußere ich mich dazu nicht. Der Schnitt ist doch für alle sichtbar. Das ist ja nicht die Frage. https://t.co/fkXob7HTe1
— Nicole Diekmann (@nicolediekmann) October 29, 2020
Mittlerweile hat der ehemalige FAZ-Herausgeber den Verdacht, Diekmann wollte ihn "mit ihrer Fälschung offenbar als Antisemiten abstempeln". Weiter schreibt er über Twitter:
"Ihr bleibt die Hoffnung, dass von dieser üblen Unterstellung schon etwas hängen bleibt. Diese Methode nennt sich wohl Haltungsjournalismus."
.@nicolediekmann hat ein Buch über Hass im Netz geschrieben. Sie kennt sich da also aus, weiß, wie man mit einem gefälschten Zitat eine Hasskampagne („Fascho“, „Nazi“, „Verbrecher“) initiieren kann. @ZDF (3/3)
— Dr. Hugo Müller-Vogg (@HugoMuellerVogg) July 14, 2021
Auf eine Entschuldigung des ZDF oder Diekmanns wartet Müller-Vogg bis heute vergeblich.
Ob sich Frau @nicolediekmann entschuldigt hat? Ihre rhetorische Frage lässt auf Ihren Humor schließen, Herr @JoernLinnertz. 😉 https://t.co/hyuoDNNuDq
— Dr. Hugo Müller-Vogg (@HugoMuellerVogg) July 15, 2021
Mehr zum Thema - Kritik an WDR-Berichterstattung: Nachtprogramm läuft trotz Extrem-Unwetter regulär weiter
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.